Roboterkrimi für Kinder: Stina und der Tentakelarmverkäufer

Zusammen mit der Puppenspielerin und Figurenbauerin Yvonne Dicketmüller habe ich im vergangenen Jahr ein Kinder-Krimi-Theaterstück gestaltet. Yvonne spielt und baut, ich habe gezeichnet.

Hier geht es zu ihrer Website, wo man sie auch buchen kann.
Und das schreibt Yvonne über unser Stück:

Ein Roboterkrimi für Kinder, der Mut macht

Sei, wer Du sein möchtest

Robocity ist das Zuhause vieler verschiedener Roboter, Automaten und Maschinen und alle verrichten glücklich und zufrieden genau die Aufgaben, für die sie konstruiert worden sind. Alle, bis auf Stina. Die kleine Kaffeemaschine hat überhaupt keine Lust, ihr ganzes Leben mit Kaffeekochen zu verbringen. Sie träumt von einem spannenden und aufregenden Leben, ein Leben, in dem sie knifflige Fälle löst und Verbrecher jagt. Kurz: Stina will eine echte Roboterpolizistin werden. Aber das ist gar nicht so leicht, wenn man nicht als Polizeiroboter konstruiert worden ist.

Als eine große Verbrechenswelle Robocity erfasst und dann auch noch ein mysteriöser Tentakelarmroboter auftaucht, scheint Stinas Chance gekommen zu sein. Wird die kleine Kaffeemaschine es schaffen, ihren ersten Fall zu lösen und eine richtige Robocity-Polizistin zu werden?

Roboterkrimi im Crankie-Kasten

Stina und der Tentakelarmverkäufer ist eine Figurentheaterinszenierung, in deren Mittelpunkt ein großer Crankie-Kasten steht. In dem Kasten ist der Roboterkrimi auf einer langen Papierbahn festgehalten. Die Illustrationen stammen von der Herner Illustratorin Vera Keitmeier und werden von der Bochumer Puppenspielerin Yvonne Dicketmüller in Szene gesetzt.

Archaisches Erzähltheater trifft moderne Technik

Crankie und 3d-gedruckte Figuren

Ein Crankie ist normalerweise ein ziemlich analoges Erzähltheaterformat. Es ist vor allem im nordamerikanischen Raum verbreitet und wird dort häufig zum Erzählen von folktales genutzt. Dicketmüller und Keitmeier denken in ihrer Inszenierung das Crankie neu, indem sie es mit digitalem Content bespielen und das sowohl inhaltlich wie auch formal. Die beiden Künstlerinnen haben für die Inszenierung einen Roboterkrimi für Kinder geschrieben. Aber nicht nur auf dieser inhaltlichen Ebene schwappen neue, digitale Themen in den Crankie-Kasten: Die Figurenspielerin und Figurenbauerin Yvonne Dicketmüller hat die 2D-Charaktere von Vera Keitmeier mit dem 3D-Drucker in die 3-Dimensionalität geholt. Mit den 3d-gedruckten Figuren bespielt die Bochumer Theatermacherin den Raum um das Crankie herum, und schlüpft schließlich selber in die Figuren, z.B. wenn sie ein eigens für dieses Theaterstück entwickeltes und ebenfalls 3d-gedrucktes Instrument benutzt, den Datenverschwurbler.

Einblick in veras skizzenbuch:

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Ein Comic: Neujahrsgeister

Zwischen den Jahren sind Geschichten greifbarer. Sie lassen sich leichter pflücken und umsetzen.

Im Home-Office ist es gerade besonders schwierig, sich Zeit freizuschaufeln für die besonders wichtigen Dinge (Kurzgeschichten über Neujahrsgeister), aber auch dieses Jahr hat sich die freie Zeit nach Weihnachten und Neujahr wieder bewährt und sich in einen Comic verwandelt, den ich hoffentlich nicht erst zur nächsten Jahreswende fortführen werde.

Die Pferdedame in diesem Comic ist Mary Lwyd, ein walisischer Neujahrsgeist, der um die Häuser zieht, singend um Einlass bittet, Bier trinkt und die Wohnung verwüstet, und natürlich gleichzeitig auch für Glück und Fruchtbarkeit im Neuen Jahr sorgt.

Eine Geschichte: Das Wörterbuch

Zum Vierten Advent gibt es eine kleine magische Buchhandlunggeschichte. Sie handelt von einem Wörterbuch, das ich dank des allwissenden Internets auf die 1890er Jahre datieren kann.

In wunderbarer Frakturschrift finden sich darin zu selten benutzte Worte wie
Monster-Meeting (eine unermeßliche riesige Versammlung!),
Pathopatridalgie (Heimweh!), oder auch
Quarantäne (das Recht vierzigtägiger Witwenwohnung!).

Und nach guter Moers’scher Buchheim-Tradition habe ich das Buch nicht selbst gefunden, sondern bekam es geschenkt von einem Fremden.


Es ist schon 10 Jahre her, dass ich einmal an der Ruhr Universität Bochum studierte, aber trotzdem gehe ich weiterhin gerne auf den brutalistischen, postapokalyptisch anmutenden Campus. Dort gibt es ein kleines Häuschen, das sich Campus-Center nennt. Es beherbergt neben einer Kaffeekette, einem Schreibwarenladen und dem besten Hutzeligen LP-Laden der Welt (weißer Rauschebart-Besitzer) einen Buchladen mit antiquarischem Bestand.

Ich hatte einen freien Tag und unerklärte schlechte Laune, als es mich nach langer Zeit wieder in den Buchladen verschlug.
Für einen lächerlichen Betrag erstund ich eine Handvoll zauberhafter gebrauchter Bücher (Martha Grimes, Patricia Highsmith, Jaque Kerouaq) und wandte mich nach dem Zahlen zum Gehen, als mich der Verkäufer zurückrief und mir Das Buch in die Hand drückte.

Hier, schenk ich dir!

Ich bedankte mich verwirrt und dann bediente er auch schon die nächsten Kunden, also spazierte ich etwas weniger schlecht gelaunt mit meinem Schatz davon.

Kannte er mich noch von früher, war ich eine glückliche Stammkundin? Bekamen alle Kaufenden ein altes Buch geschenkt, oder nur die, die gebrauchte Bücher mitnahmen?
Es hätte mir was von dem Zauber genommen, wenn ich ihn direkt danach gefragt hätte.
Im nahegelegenen Kulturcafé schlug ich als erstes das Wörterbuch auf.
Es war gefüllt mit getrockneten Blumen. Getrost darf der Amélie- Soundtrack hier im Hintergrund imaginiert werden.

Wie es Launen aber so an sich haben, verflog trotz des eben empfangenen Schatzes meine Miesepeterstimmung noch immer nicht.
Erst, als ich auf den Heimweg an der U-Bahn Haltestelle ankam, holte das Buch zum letzten Schlag aus.
Ich traf auf meinen Freund Max, der sich grundsätzlich durch eine eher enthusiastisch ausgeprägte Gefühlslage auszeichnet. Das war perfekt, weil ich ihm direkt meine Büchergeschichte erzählen und Wunder/Freude darüber mit ihm teilen konnte.

Ich gab ihm das Buch zum Blättern, und die erste Seite, die er aufschlug – von der ich bis heute überzeugt bin, dass nur er sie aufschlagen konnte, weil meine Miesepetrigkeit das verhindert hatte – dort befand sich ein ganzer Schwarm gepresster Vierblättriger Kleeblätter.
Habt ihr schonmal ein Vierblättriges Kleeblatt gesehen? Ich noch nie. Und ich gucke immer nach wenn da Klee liegt. Ich sah also jetzt zum ersten Mal in meinem Leben ein Vierblättriges Kleeblatt, und dann gleich eine ganze Sammlung davon.

Kurzum, meine Laune war umgeschwungen, es hatte nur eine antiquarische Buchhandlung, eine Geschenkte Antiquität, einen Menschen mit Glücklichem Händchen und einen Haufen Vierblättriger Kleeblätter gebraucht, um mich fröhlich zu stimmen.
Wenn es doch immer so einfach wäre.

Das Buch wird jetzt, wie man sieht, als Bildpräsentationsobjekt genutzt.
Der Max macht weiter Filmabende im Endstation (Support your Lockdown Cinema!). Und die Kleeblätter werden Stück für Stück gerahmt und an liebe Menschen verschenkt.

Der erste Satz des Buches lautet:
Die neue Auflage des „Handbuchs für Fremdwörter“ von Petri hat eine besondere Bedeutung.

Frohe Weihnachten, Leute. ⭐

Kunst-Adventsmarkt, Recklinghausen

Advents-Kunstverkauf im tollen Treibhaus bei Floristik Tausch in Recklinghausen!
Dort findet ihr meine kleinen Holzbilder, Postkarten, Buttons und Lesezeichen. Die Sachen sind dort die ganze Adventszeit über käuflich zu erwerben.

Ich befinde mich in bester Gesellschaft vieler anderer toller Künstler*innen… und bin jetzt schon größter Fan der 11jährigrn Mila (die Comiczwerge in den Rahmen)!

An den Wochenenden im November gibt es gesonderte Öffnungszeiten:
samstags 9 – 17 uhr
sonntags 11 – 16 Uhr

Ausstellung: kunst.raum Recklinghausen

kunst.raum, 15. Galerietage Recklinghausen, 26.+27. September und 3.+4. Oktober.
Ich nehme mit meinen Demo-Live-Zeichnungen Teil. 

Ursprünglich wollte ich eine eigene kleine Ausstellung zum Thema Aktivismus machen, aber dieses Jahr ist alles anders, und wie schon erwähnt verschärft Corona viele bereits bestehende Probleme.

Dieses Jahr geht es gar nicht anders,  als nach meinen surrealen Baumfreund-Kritzeleien ernste Themen in den Fokus zu rücken – in dem Fall vor allem die Seebrücke Bochum, die Fridays for future Bochum und das Bündnis Herne.

Oft stehen nur einzelne Sprecher*innen in der medialen Aufmerksamkeit, ich versuche aber, das breite Spektrum ziviler Organisationen zu zeigen. So viele Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen und unentgeltlich harte Arbeit leisten. 

Außerdem habe ich jetzt eine Buttonmaschine. This Machine Kills Fascism.

Und es gibt natürlich noch viel mehr Kunst in der ganzen Stadt zu sehen…würde mich freuen, wenn ihr kommt!

Mumpitzhausen bei Spreadshirt!

⭐ Mumpitzhausen ist jetzt auch bei Spreadshirt vertreten!
⭐ Ich habe endlich meinen Shop eröffnet und bis nächsten Monat werden fleißig Halloween Motive hochgeladen!
⭐ Bisher habe ich eine kleine Auswahl an düsteren Zeichnungen, Herbstmotiven, Comicfiguren, Kindersachen und natürlich der #Propcat im Angebot.
Ihr könnt euch meine Sachen auf Shirts und Pullis, aber auch Taschen, Mützen und Gedöns drucken lassen. Und es gibt sogar Sticker und Buttons!
⭐ Also gerne weitersagen!

https://www.spreadshirt.de/shop/user/mumpitzhausen/

August: Das Bündnis Herne wird 1 Jahr alt

Im Sommer 2019 begann eine Gruppe „Besorgter Bürger“ mit rechtsradikaler Gesinnung, wöchentlich durch die Herner Innenstadt zu spazieren.
Am 20. August 2019 stellte sich ihnen zum ersten Mal ein breites Bündnis von Herner Bürger*innen entgegegen, mit Musik, Infoständen und Käsebrötchen (denn unser Käse ist besser als der Käse, den die Spaziergänger verzapfen).
So hat sich das Bündnis Herne geformt, unterstützt von Herner Institutionen, Religionsverbänden, Parteien, Künstler*innen und Privatpersonen, das sich der rechten Gesinnung entgegenstellt und für ein weltoffenes, tolerantes Herne einsteht.

Am 20. August 2020 wurde das 1jährige Bestehen gefeiert, mit Corona-Abstand und viel Motivation für die Zukunft.

Wie immer gilt: scheiße, dass wir immer noch da sein müssen. Gut, dass wir immer noch da sind.

https://www.buendnis-herne.de/